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Positionierung zum angekündigten Genderverbot für Schulen und Behörden in Bayern
13. Dezember 2023
Positionierung von IMMA e.V. zum angekündigten Genderverbot für Schulen und Behörden in Bayern durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder
Sprache ist immer ein Ausdruck von Denken und schafft Realität. Sie beeinflusst damit auch Haltungen. Alle Geschlechter und Identitäten auch in der Sprache abzubilden ist daher ein Gebot, um Gleichstellung wahrhaftig zu verfolgen. Herr Söder macht nun das Gegenteil: er macht das Thema Geschlechtergerechtigkeit lächerlich und zementiert das binäre Identitäts-System und darin festgeschriebene Rollen. Gerade für junge Menschen ist die Anwendung einer geschlechtergerechten Sprache ein großes Anliegen, bildet es doch ihre Lebenswirklichkeit ab. Sollen diese nun schlechtere Schulnoten bekommen, weil sie ein * oder ein Binnen-I verwenden?
Die AfD beklagt schon seit langem „Gender-Gaga“ und „Gender-Wahn“. Herr Söder schließt sich dem an und praktiziert als konservative Volkspartei die sehr durchschaubare Methode, immer mehr rechtes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft einzuschleusen und zur „neuen Normalität“ zu machen. Das ist gefährlich und unerträglich.
Wir verurteilen deshalb Herrn Söders angekündigtes Verbot des Genderns an Schulen und staatlichen Behörden.
Wir brauchen eine Sprache, die endlich damit aufhört das Männliche zur Norm zu erheben, eine Sprache, die alle einschließt, niemanden nur „mitmeint“ und Achtsamkeit für die Vielfalt von Identitäten und Geschlechterrollen praktiziert.